Social Reading

Von den vorgestellten Plattformen kannte ich bis jetzt nur LovelyBooks. Dort habe ich mir vor längere Zeit mal einen Account angelegt, nutze ihn aber privat so gut wie nie. Ich suche für mein privates Lesevergnügen nie nach Rezensionen im Netz, weil ständig so viele schöne neue Bücher auf meinem Schreibtisch liegen :-), Anregungen fehlen mir also nie. Ich kann jedoch verstehen, dass es den meisten Menschen anderes geht und dass sie gerne Rezensionen oder Empfehlungen lesen. Das erleben wir ja auch jeden Tag in der Bibliothek z.B: „Können Sie mir was Spannendes/Lustiges/Trauriges empfehlen?“ Für unsere Arbeit in den Bibliotheken sind diese Plattformen also durchaus interessant.

Eine Standardfrage unserer Kunden ist: „Haben Sie was von einem Autor, der so schreibt wie Fitzek“. Dazu nutze ich häufig bei  LovelyBooks die Listen „Ähnlicher Autoren wie…“ http://www.lovelybooks.de/autor/Sebastian-Fitzek/aehnliche-autoren/

Eine weiter Frage unserer Bibliothekskunden ist, welches z.B. der erste Band von Elizabeth George ist. Da wir ihre Krimis nicht als Reihe katalogisiert haben, ist es inzwischen ziemlich schwierig die Reihenfolge zu ermitteln. Dazu nutzen wir  die  http://www.krimi-couch.de/krimis/top-krimis.html. Dort werden die Titel der Autoren in der Reihenfolge des Erscheinens aufgelistet.

Social Reading kann also für Bibliotheken sehr nützlich sein, den Umgang mit den Plattformen sehe ich aber auch kritisch. Ich möchte keine Verbindung von meinem E-Book-Reader zu Facebook. Ich möchte nicht, dass die „ganze Welt“ weiß, was ich gerade lese, an welcher Stelle ich das Buch abgebrochen habe oder welche Stelle ich fünfmal gelesen habe. Ich möchte auch nicht, dass Amazon oder Verlage diese Daten von mir bekommen. Und ich möchte auf keinen Fall einen „maßgeschneiderten“ Bestseller lesen, der auf meine Lesebedürfnisse ausgerichtet ist. Alles hat Grenzen 🙂

3 Gedanken zu “Social Reading

  1. Alles hat Granzen. Ja? Die haben wir überschritten. Ob ich irgendwo nicht mitmache oder in Köln klickt ein Schloß an die Brücke … Ich habe festgestellt, wie einfach ich überall mitmache, weil ich in NETzWorking mitmache. All diese Accounts. Spuren! Statistiken auswerten ist doch nur der Anfang gewesen. Kundenkarten hat fast jeder in der Tasche. Kaum jemand, den ich kenne, hat seine Adresse für Werbezwecke beim Einwohnermeldeamt sperren lassen (geht bei uns) und setzt überall das Häkchen, dass die Adresse nicht weiterverkauft werden darf. „Ist doch egal“ ist die Standardhaltung. Außerdem sehen wir es an den Büchern doch auch, wie weit sie gelesen wurden. Jedenfalls solange sie nicht total zerlesen sind. Und das ist dann auch eine Aussage. Es läuft halt nur nicht digital, wenn ich ein zerlesenes Exemplar ersetze. Ist der Unterschied wirklich so groß?

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    • Naja, der Unterschied ist, dass beim gedruckten Buch keiner weiß, wer das Buch vorher gelesen hat, die zerlesenen Stellen lassen sich also keinem Bibliothekskunden zuordnen. Und welche Bücher ich in der Buchhandlung gekauft habe und zu Hause lese oder nicht lese, weiß auch keiner. Aber wenn ich meinen E-Book-Reader mit meinem Facebook-Account vernetze, ist ganz klar, welches Buch ich gerade lese. Ich gebe Dir aber Recht, wir gehen viel zu sorglos mit unseren Daten um…

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